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Eisenwerke Gaggenau AG
Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage 2400, R 8).
Bild:
Ort:
Gaggenau
Info:
Bereits 1683 gründete Markgraf Ludwig Wilhelm I von Baden-Baden (besser bekannt unter seinem Ehrennamen “Türkenlouis”) eine Hammer- und Nagelschmiede in Gaggenau, die das im Schwarzwald nur spärlich vorkommende Eisen zu Schmiede- und Nageleisen sowie landwirtschaftlichen Gerätschaften verarbeitete. Im 19. Jh. spezialisierte sich das Unternehmen auf emaillierte Werbeschilder und besaß hier fast eine Monopolstellung. 1874 übernahm der aus Frankfurt stammende Sozialreformer Michael Flürschein das Unternehmen. Zu der Zeit wurden Fahrräder, Badenia-Freilaufnaben, Gas- und Kohleherde sowie Holzbearbeitungsmaschinen aller Art produziert. Als Teilhaber nahm Flürschein 1879 Theodor Bergmann mit in’s Unternehmen, der ein Patent auf eine Luftdruckpistole besaß; fortan auch Fertigung von Luftpistolen, die im übrigen Vorbild für das Logo der Gesellschaft wurden, die gekreuzten Pistolen. Die Pistolenfertigung wurde 1889 an Jakob Mayer in Rastatt abgegeben, heute als “DIANA Mayer & Grammelspacher GmbH” firmierend. Mit Ausscheiden des Inhabers Flürschein wurde das Unternehmen 1888 in eine AG umgewandelt, größter Aktionär wurde Flürscheins vorheriger Kompagnon Theodor Bergmann. Er gründete 1894 zusätzlich die “Bergmanns Industriewerke”, behielt aber auch die Leitung der Eisenwerke Gaggenau AG. Mit dem “Orient-Express” und dem “Liliput” bauten Bergmanns Industriewerke 1895 die allerersten deutschen Serienautomobile. Dazu kam die Fertigung von LKW (ab 1898) und von Omnibussen (ab 1905). 1905 Ausgliederung der Automobilfertigung in die “Süddeutsche Automobilfabrik GmbH”, die nach finanziellen Problemen 1912 von Benz & Cie. übernommen wurden, die als “Benz-Gaggenau” hier die LKW-Fertigung konzentrierten. Die Eisenwerke Gaggenau AG erlangten zu Beginn des 20. Jh. eine starke Stellung bei der Fertigung von Haushaltsgeräten (bekannt waren vor allem die Kohlenherde mit emaillierten Außenwänden, die bis in die 1970er Jahre gefertigt wurden). 1995 Umwandlung in eine GmbH, heute Teil der Gruppe Bosch-Siemens Hausgeräte. (Dank an Prof. Dr. Eckhardt Wanner für die gelungene Recherche.)
Besonder-heiten:
Dekorativer Druck der Spielkartenfabrik Altenburg, mit gekreuzten Pistolen oben in der Umrandung. Lochentwertet (RB).
Branchen:
Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien - steel, iron, metallurgical plants, foundry
Länder:
Deutschland
Regionen:
Karlsruhe
Preis:
EUR 350,00
Highlights
Gußstahlwerk Spannagel & Sievers AG
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